Als vor einigen Monaten die geopolitischen Verwerfungen und alle Entwicklungen, die dadurch losgetreten wurden, auf ihren Höhepunkt zusteuerten, waren Wechselrichter und Stromspeicher nahezu überall vergriffen.

Die Hersteller konnten die große Nachfrage nicht bedienen, Chips für die Produktion waren Mangelware und jeder wollte sie.

Sehr häufig wurde suggeriert, dass man „autark“ werden könne. Aber stimmt das überhaupt?

Wer mich kennt, kann meine Antwort schon vorhersehen: Jain. Aber beginnen wir von vorne und nehmen wir uns als erstes den Begriff „autark“ vor. Das Wort selbst stammt laut Wikipedia aus dem Altgriechischen, „Autarkie“ bedeutet „sich selbst genügend“. In der Elektrotechnik bedeutet „autark sein“ nichts anderes, als dass man sich seinen eigenen Strom produziert und keinen Strom mehr vom öffentlichen Netz beziehen muss.

Wer sich mit Photovoltaik beschäftigt, dem ist auch der Begriff „Autarkiegrad“ untergekommen. Damit wird ausgedrückt, welcher Anteil des Strombedarfs durch selbst erzeugte Energie – in diesem Fall durch die Photovoltaikanlage – gedeckt werden kann. Wenn man auch Strom benötigt, wenn keine Photovoltaikenergie zur Verfügung steht (also in der Nacht zum Beispiel), dann wird man mit einer Photovoltaikanlage alleine nie auf 100% kommen. Und irgendwann wird dieser Wert auch nicht mehr besser, egal wieviel Fläche man noch mit Modulen belegt.

Und da ist dann der Punkt, an dem ein Stromspeicher ins Spiel kommt. Dieser speichert die selbst produzierte Energie, wenn mehr produziert als verbraucht wird, und gibt sie wieder ab, sobald sich das Verhältnis umkehrt.

Wie viel Energie in dieser Batterie gespeichert werden kann, entscheidet dann darüber, welchen Autarkiegrad man erreicht. Dabei sollte man aber auch immer bedenken, dass das Speichern von Photovoltaikenergie aus dem Sommer für den Winter (zumindest mit aktuellen Speichertechnologien) einen unverhältnismäßig hohen Aufwand bedeutet.

Wer sich aber jetzt erhofft, dass ich hier eine Aussage treffen kann, wie groß denn nun so ein Speicher sein sollte, den muss ich leider enttäuschen. Es ist ganz einfach so, dass hier sehr viele Parameter mitspielen. Das beginnt beim Gesamtverbrauch im Gebäude, dem Lastprofil (also zu welchem Zeitpunkt wie viel Energie benötigt wird), aber auch Größe und Ausrichtung der Photovoltaikanlage sind wichtige Faktoren. Und ganz entscheidend: die eigenen Wünsche an das System.

Als grobe Richtschnur hat sich herausgestellt, dass sich ein Verhältnis von 1:1 meist technisch und wirtschaftlich vernünftig darstellen lässt. Gemeint ist dabei, dass pro Kilowattpeak (kWp) installierter Photovoltaikleistung auch eine Kilowattstunde (kWh) an Speicherkapazität installiert werden sollte.

Aber Achtung: Weder die Installation einer Photovoltaikanlage noch des Stromspeichers bedeuten automatisch, dass diese Energie auch bei Stromausfall zur Verfügung steht! Was es dazu genau braucht, erkläre ich im nächsten Blog-Beitrag…

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  • Datum: 21 Februar, 2024

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