Jetzt habe ich so viel Geld investiert, aber bei Stromausfall stehe ich trotzdem noch immer im Dunkeln.

Das ist ein Satz, den ich schon des Öfteren gehört habe. Und das müsste eigentlich nicht sein.

Grundsätzlich muss jede Erzeugungsanlage abschalten, wenn das öffentliche Stromnetz ausfällt. Dies hat mehrere Gründe: Zum einen hätte die kleine Photovoltaikanlage wohl nicht genug Leistung, um das gesamte öffentliche Netz oder auch nur einen Netzausläufer zu versorgen. Der wesentlich wichtigere Grund ist die Sicherheit der Netzteilnehmer. Wenn das Stromnetz beispielsweise aufgrund eines Unwetters ausgefallen ist, gibt es möglicherweise irgendwo einen Kurzschluss – und wenn dann noch weiter Strom geliefert wird, kann daraus ein Brand entstehen. Oder wenn der Netzbetreiber aufgrund von Wartungsarbeiten abgeschaltet hat, könnte ein Mitarbeiter in den Stromkreis einer Erzeugungsanlage kommen und durch einen Stromschlag verletzt werden.

Es gibt aber auch Systeme, die bei Stromausfall selbstständig das eigene Haus vom Stromnetz trennen und dann einen sogenannten Inselbetrieb aufbauen. Das bedeutet, dass das Gebäude oder zumindest Teile davon mit Strom versorgt werden können, ohne dass ein öffentliches Stromnetz zur Verfügung steht.

Die meisten Systeme verwenden dafür eine „Notstromumschaltbox“. Es gibt aber auch kombinierte Photovoltaik-Speicher-Systeme, die quasi in die Versorgungsleitung des Gebäudes eingebaut werden und diese Umschalteinrichtung integriert haben. Ein Totschlagargument für die eine oder andere Variante gibt es eigentlich nicht, viel mehr hängt die Wahl von den Gegebenheiten vor Ort ab.

Viel wichtiger ist bei der Notstromversorgung die Auslegung der Batterie und des Batteriewechselrichters. Die Speicherkapazität (gemessen in Kilowattstunden – kWh) bestimmt, ähnlich wie schon im vorherigen Beitrag geschildert, die Zeit, die man mit der Batterie überbrücken kann – gleichzeitig bestimmt sie aber auch im Wesentlichen die Kosten des Speichers. Daher sollte man sich zunächst überlegen, wie lange man unbedingt ohne öffentliches Stromnetz auskommen möchte und welche Verbraucher dann noch funktionieren sollen. Die Leistung der Verbraucher multipliziert mit der gewünschten Zeit ergibt dann die gewünschte Speicherkapazität für den Notstrombetrieb.

Aus wirtschaftlichen Überlegungen wird man diesen Speicher aber meist auch zur Eigenverbrauchsoptimierung nutzen. Daher sollte der Speicher entsprechend größer gewählt werden.

Ein kleines Detail am Rande: Die Notstromversorgung ist nur hinter einem Stromzähler zulässig. Das bedeutet, dass diese nur im Einfamilienhaus oder für eine einzelne Wohnung funktioniert…

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  • Datum: 08 März, 2024

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