Kapitel 32: Fragen über Fragen
Wie weit kommst du jetzt wirklich? Würdest du dir wieder eine E-Auto kaufen? Bei mir funktioniert das mit dem E-Auto einfach nicht. Oder?
Das sind wohl die häufigsten Fragen, die mir gestellt werden, wenn es bei Gesprächen wieder um Elektroautos im Allgemeinen oder um meines im Speziellen geht. Ich muss mich dann immer etwas zusammennehmen. Denn inzwischen bin ich ein derart begeisterter E-Mobilist, dass ich meinen Enthusiasmus nur ganz schwer bremsen kann.
Wer meinem Blog aufmerksam gefolgt ist und vielleicht auch zwischen den Zeilen gelesen hat, dem ist vielleicht aufgefallen, dass die Reichweite für mich kein Argument mehr ist. Also zumindest bei guten Elektroautos, bei denen 400 Kilometer oder mehr Reichweite angegeben werden.
Und ob ich mir wieder eines kaufen würde? Nun, mittlerweile ist die Antwort darauf: Solange man bei uns auf ein Auto angewiesen ist, definitiv ja. Wobei die Frage, ob man auf ein Auto angewiesen ist, ein ganz anderes Thema ist. Wer für diese Diskussion bereit ist, der möge sich bitte an Mobilitätsexperten wie die von mir sehr geschätzte Katja Diehl wenden und zum Start ihr Buch #Autokorrektur lesen.
Zurück zu den Fragen: Mir ist aufgefallen, dass die Aussage „Bei mir funktioniert das mit dem E-Auto einfach nicht“ sich in „Ich kann mir noch nicht vorstellen, dass bei mir ein E-Auto funktioniert“ gewandelt hat. Und natürlich hake ich genau hier ein: bei der Vorstellung. Da geht es von langen Standzeiten in der Garage, in der so viel Strom aus dem Akku verloren geht, um die viel zu geringe Reichweite im Winter, die Belastung für das Stromnetz, das uns im Winter unweigerlich zu einem Blackout führen wird, oder darum, dass man ja dann ständig auf der Suche nach einer Ladestation sein muss und seine Reisen ganz genau vorausplanen muss.
Was gegen diese Befürchtungen oder (falschen) Vorstellungen hilft? Sich von Erfahrungen berichten lassen oder – noch besser – selbst ausprobieren. Bislang muss ich sagen, dass alle, die sich ernsthaft auf das Thema Elektromobilität eingelassen haben, positiv überrascht waren.
Fakten, wie der Stromverbrauch eines Verbrenners, führen meiner Erfahrung nach kaum dazu, dass sich jemand mehr für das Thema interessiert oder seine Einstellung ändert. Diese Erkenntnis ist für mich eigentlich sehr irritierend, aber ich habe mich damit abgefunden.
Spannend ist dabei für mich auch immer, wie häufig das Argument kommt: „Elektroautos sind ja gar nicht so nachhaltig, weil sie ja so viel Energie und Rohstoffe bei der Herstellung verbrauchen“. Das Thema werde ich mir also als nächstes anschauen…