Nach ein paar ereignisreichen Tagen in Wien geht es an die Rückreise. Ich war schon sehr gespannt, wie sich der Akku des Autos verändert hat. Wie viel Kapazität hat er verloren? 3 Nächte in einem zugigen Parkhaus, da könnte schon was zusammenkommen. Wenigstens hatte ich dieses Mal daran gedacht, die Vorklimatisierung zu deaktivieren.

In dem Parkhaus hat es übrigens sogar zwei AC-Wallboxen gegeben. Allerdings scheinen die Damen und Herren, die das errichtet haben, selbst kein E-Auto zu besitzen. Zum einen: Zwei Wallboxen in einer Garage mit 410 Stellplätzen? Ernsthaft? Zum anderen: Zuerst zahlt man die bezogene Energie (soweit so gut), danach zahlt man für die Belegung der Wallbox. Und das zusätzlich zum Parktarif!

Nur so zum Nachdenken: Man parkt also das Auto auf den Platz mit der Wallbox. Das Auto lädt dann brav für eine bestimmte Zeit. Bei mir könnten noch 44% geladen werden, das sind bei einer Batteriekapazität von 75 kWh genau 33 kWh und entspricht bei 11 kW Ladeleistung somit genau 3 Stunden. Und nach insgesamt 240 Minuten (!) dürfte man dann noch zusätzlich Blockiergebühr zahlen. Also sollte man tunlichst nach den 3 Stunden wieder beim Auto sein und es umparken.

Bei uns wäre das dann gewesen, wenn die Kinder schlafen. Und ich hätte 20 Minuten hin und 20 Minuten retour gebraucht. Wundert es also irgendjemanden, warum diese Ladestation praktisch nie genützt wird? Oder warum die Betreiber sagen, mehr rentiere sich ohnehin nicht, braucht ja keiner? Die Ladestation war sowohl bei unserer Ankunft als auch beim Verlassen der Garage nicht belegt – und das trotz der mindestens 10 E-Autos, die ich nur im Vorbeigehen in der Garage gesehen habe.

Zurück zu unserer Heimreise! Eigentlich wollte ich gleich noch in Wien einen 10-Minuten-Stopp an einem Schnelllader einlegen. Wir wollten nämlich wieder an derselben Raststation Halt machen, wie auf der Hinfahrt. Wir wussten, dass es dort einen Spielplatz gibt, für unsere Pause ein entscheidendes Kriterium. Allerdings bin ich wieder nicht dazu gekommen, mir einen entsprechenden Schnelllader herauszusuchen. Und nachdem wir ja mittlerweile wissen, dass die Apps und Webseiten, vorsichtig gesagt, „unübersichtlich“ sind, hatten wir Wien schon lange verlassen, bevor meine Freundin eine passende am Weg gefunden hatte. Und da wir an der schon vorbei waren, wollte ich auch nicht mehr umdrehen.

Und dann geht es schon wieder los, das Rechnen: Geht es sich aus oder nicht? 98% bei der Raststation, 54% im Parkhaus, also 44% benötigt von der Raststation nach Wien. Und wie viel habe ich da noch in Wien verfahren? Und beim Zurückfahren: Habe ich da den kürzesten Weg genommen oder unnötig Energie verbraucht? Sollen wir es wagen und mit 10% Restkapazität bei der Ladestation ankommen?

Zur Sicherheit stelle ich den Tempomat nun auf 110 km/h. Dann braucht das Auto ja wesentlich weniger. Aber den LKW überhole ich jetzt trotzdem. Also kurz die Beschleunigung des Elektroantriebs nutzen. 130 km/h sind dann doch gefühlt um vieles schneller. OK, also Tempomat auf 120 km/h. Oder, eigentlich egal. Ich lasse es darauf ankommen. 130 km/h. Ich schalte zur Vorsicht die Anzeigen im Display um, damit ich nicht immer auf den Akkustand blicke. Ich riskiere es einfach. Und 50 Kilometer bevor wir am Pannenstreifen stehen warnt das Auto ja immer noch. Und dann folge ich ihm eben auf die nächste Ladestation.

Obwohl ich jetzt einfach so gefahren bin, wie ich normal fahre, quasi ohne Rücksicht auf Verluste, sind wir an unserer Raststation angekommen. Mit 14% Ladestand. Und ich hatte mir anfangs echt Sorgen gemacht.

Jedenfalls sind wir nach einer kurzen Pause wieder weiter gefahren. Ich kann mich nicht mehr genau an den Ladestand beim Losfahren erinnern, er muss wohl bei ca. 90% gewesen sein, zu Hause waren wir ohne weiteren Ladestopp mit über 30%. Also, bis nach Innsbruck fahren wäre auch noch problemlos möglich gewesen…

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  • Datum: 11 November, 2022

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